Beschreibung
Skinheads tragen kahl rasierte Schädel, schwere Stiefel und Bomberjacken. Gothics schminken sich todesbleich und kleiden sich schwarz-bizarr. Mit Elvis-Tolle, Tätowierungen und “halbstarken” Posen zeigen Rockabillies ihr Faible für die 50er Jahre. Warum tun sie das? Gewalt und (Selbst-) Destruktivität wird in vielen jugendlichen Subkulturen zu einem Stilelement der Selbstinszenierung. Die Autorin untersucht den Stil und Habitus von jungen Menschen in Subkulturen und holt diese aus dem Schatten der medialen Klischee-Bilder heraus. In ausführlichen Portraits sprechen die befragten Szeneangehörigen über ihr Leben, ihre politischen Einstellungen, Geschlechterrollen, den Tod und Gewalt. El-Nawab will nicht verklären, sie dämonisiert oder verharmlost nicht, sondern sie sieht genau hin. In diesem Buch wird verdichtet beschrieben, photographisch dokumentiert und analysiert, um aus der Binnenperspektive der Jugendlichen heraus exemplarisch zu verstehen.
Von der Autorin bereits erschienen: Rockabillies – Rock’n’Roller – Psychobillies. Portrait einer Subkultur. Archiv der Jugendkulturen 2005.
Die Autorin:
Susanne El-Nawab, Dr. phil., Sozialpsychologin M.A., wurde 1973 geboren. Sie ist freie Autorin (u. a. Skinheads. Ästhetik und Gewalt, Brandes & Apsel 2001, Rockabillies – Rock’n’Roller – Psychobillies. Portrait einer Subkultur. Archiv der Jugendkulturen 2005), Photographin und Künstlerin. Nach dem Studium der Sozialpsychologie, Soziologie und Politischen Wissenschaft war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Barbara Duden am Institut für Soziologie der Universität Hannover. Als Stipendiatin der Universität Hannover hat sie ihre Dissertation über Skinheads, Gothics und Rockabillies geschrieben. Zurzeit arbeitet sie in der Redaktion eines Fachverlages in Hannover.
“Hochwissenschaftlich legt die Autorin zunächst die Forschungslage und ihr eigenes methodisches Vorgehen offen. Die drei Hauptkapitel leben von der Vorort-Recherche per Interviews und teilnehmender Beobachtung. Die Erkenntnisse werden in der Darstellung von Geschichte, Stilelementen, Geschlechterverhältnis, Neigung zu Rechtslastigkeit bei den drei Subkulturen verdichtet. – Die zurzeit tiefschürfendste und erhellendste Analyse.”
Uwe-Friedrich Obsen in: ekz-Informationsdienst
“Immer wieder ist es erfreulich, neben den Massen an publizistischem Müll, der über Jugendkulturen publiziert wird, wissenschaftlich fundierte Beiträge in den Händen zu halten, die sogar noch flüssig zu lesen sind und sich nicht in wissenschaftlicher InsiderInnensprache verkrusten. Die Feldforschungen der Autorin sind lebendig und informativ. Dass auch eine sonst in der einschlägigen Literatur stiefmütterlich behandelte Szene wie die der Rockabillies durchleuchtet wird, ist ein Gewinn. Das Bildmaterial ist künstlerisch beachtenswert.”
Roman Schweidlenka in: Contraste
“Susanne El-Nawab ermöglicht tiefgehende Einblicke in Lebenswelten, die Außenstehenden in der Regel verschlossen bleiben. Ohne Voyeurismus und Sensationsgier schildert sie die Sichtweisen der Jugendlichen auf die Welt und entlarvt dabei die gängigen Medienbilder über diese Szenen als undifferenzierte Klischees.”
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