Beschreibung
D I P L O M A R B E I T
zur Erlangung des akademisches Grades eines Magisters der Philosophie
eingereicht bei Herrn ao. Univ. Prof. Mag. Dr. Reinhold GÄRTNER
Institut für Politikwissenschaft
Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie
der Universität Innsbruck
von
Thomas Ehrenfest
Innsbruck, September 2008
Mit dem Konzept der Partialfaschismen fordert die Arbeit zu einer kritischen Betrachtung popkultureller Produkte
und Künstler_innen auf, die nicht eindeutig als faschistoid zu definieren sind, jedoch mit Versatzstücken von
Ästhetik, Mythen und romantisierenden Elementen arbeiten, die bereits im Faschismus präsent waren.
Diese als Partialfaschismen bezeichneten Ideologiefragmente können in ihren Ursprüngen bis in vorfaschistische
Zeiten zurückverfolgt werden. Die Arbeit zeigt, wie einzelne Haltungen, die später zu einem Faschismus
zusammengeführt werden konnten, nach 1945 auch außerhalb ewiggestriger Milieus überlebten und heute in der
Popkultur in einem scheinbar unbedenklichen Umfeld in abstrahierter Form wieder zum Vorschein kommen.
Es geht jedoch nicht darum, (vermeintlich) unpolitische oder ironische Phänomene als rechte Propaganda zu
diffamieren, sondern den Blick zu schärfen, um letztendlich zu erkennen, wie selbstverständlich und oft
unreflektiert partialfaschistische Elemente in der Popkultur zutage treten und alltäglich in Form von Musik,
Filmen oder Videoclips konsumiert werden.
INHALT EINLEITUNG 5 1 PARTIALFASCHISMEN 11 1.1 PROTO- ODER PARTIALFASCHISMEN? ZUR BEGRIFFSFINDUNG 11 1.2 VORTEILE DES SUCHWERKZEUGS „PARTIALFASCHISMUS“ 13 1.3 FASCHISMUS ALS IDEOLOGIE OHNE KANON 17 1.4 DIE BEDEUTUNG DES SYNKRETISTISCHEN WESENS DES FASCHISMUS FÜR DIE POPKULTUR 18 1.5 PARTIALFASCHISMEN 22 1.6 KARDINALE PARTIALFASCHISMEN:MYTHOLOGISIERUNG, ROMANTISIERUNG, ÄSTHETISIERUNG 23 1.6.1 Mythos und Mythologisierung 24 1.6.2 Romantik und Romantisierung 31 1.6.3 Ästhetik und Ästhetisierung 41 2 FASCHISTISCHE ÄSTHETIK 48 2.1 POLITISIERTE ODER POLITISCHE ÄSTHETIK? 48 2.1.1 Der „faschistische Blick“ als politische Ästhetik bei Leni Riefenstahl 51 2.1.2 Das faschistisch-ästhetische Bild als partialfaschistische Form 54 2.2 WIE KLINGT „DEUTSCH“? FASCHISTISCHE ÄSTHETIK UND MUSIK 58 2.3 ÄSTHETIK ALS EINFLUSS UND AUSFLUSS DES POLITISCHEN 62 2.4 DAS MASSENORNAMENT: POLITISCH-ÄSTHETISCHE EINVERLEIBUNG UND ENTÄUßERUNG 65 3 ANALYSE DER POPKULTUR 71 3.1 ZUM BEGRIFF „POP” 71 3.2 KATEGORIEN DER REZEPTION UND INTENTION IM POP 73 3.3 DIE DISKURSIVE ANWENDUNG VON PARTIALFASCHISMEN UND IHRER ÄSTHETIK 75 3.3.1 Die unerträgliche Hässlichkeit des Seins: Throbbing Gristle 75 3.3.2 Und Micky Maus mordet doch: Marilyn Manson 77 3.3.3 Ich schaue links, rechts, links…: faschistische Symbole im Punk als Sonderfall 80 3.3.4 Zu 101 Prozent totalitär und keine Ironie: Laibach 83 3.4 DIE APOLOGETISCH WIRKENDE VERWENDUNG FASCHISMUSGEEIGNETER INHALTE 89 3.5 ROMANTISIERUNG UND MYTHOLOGISIERUNG VON PARTIALFASCHISMEN AM APOLOGETISCHEN BEISPIEL 90 3.6 VORGESTERN VORAUS! ROMANTISCHE RÜCKWÄRTSGEWANDTHEIT ALS APOLOGETISCHES KONSTRUKT 91 3.7 TARNEN UND (SICH) TÄUSCHEN? „UNPOLITISCHER“ POP UND PARTIALFASCHISMEN 98 3.7.1 Ästhetisierung am Beispiel Neue deutsche Härte 99 3.7.2 Stripped stripped: ein Rammstein-Video näher betrachtet 100 3.7.3 Mythologisierung und Politikfreiheit 105 3.7.4 Wird schon wahr werden: postfaschistische Mythologisierung im Film 106 3.7.5 Drei zum Preis von einem: Mythologisierung, Romantisierung und Ästhetisierung am Beispiel des Films “300” 109 SCHLUSS 116 LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS 119 DRUCKWERKE 119 INTERNETQUELLEN 124 BILDMEDIEN 127 AUDIOMEDIEN 128
Fair Trade
Wir sind keine kommerzielle Einrichtung. Uns geht es um die Verbreitung von differenziertem Wissen.
Deshalb zahlen Sie auch nur 10 Cent für jede Seite Ihres E-Books und höchstens 19,99 Euro. Keinen Cent mehr.