Beschreibung
Untersuchungsgegenstand dieser Masterarbeit ist die Musik und das Auftreten der Südtiroler Deutschrockband Frei.Wild. Marco Hübner geht der Frage nach, ob sich in den Texten, Musikvideos und Interviews der Band Widersprüche finden lassen, die das Bild der kulturellen Realität Südtirols verfälschen. Für die in Südtirol lebenden Sprachgruppen zeigt sich ein Verlauf des Zusammenlebens, der nicht mehr durch Abgrenzung gekennzeichnet ist, sondern auf eine gemeinsame Südtiroler Identität abzielt. Von diesem neuen Weg ist in den Frei.Wild-Texten kein Beleg zu finden. Das von Frei.Wild dargestellte Heimatkonzept präsentiert sich wenig reflektierend. Aufgrund der Tatsache, dass die vier Musiker in Südtirol selbst auf Zustimmung stoßen, wurde die Hypothese aufgestellt, dass die Texte zwar das kulturelle Verständnis einiger Südtiroler_innen repräsentieren, jedoch die kulturelle Diversität verschweigen. Es erscheint dem Autor als Verklärung, wenn sich Frei.Wild gegen Kritik damit rechtfertigt, dass Heimat in Südtirol anders zu verstehen sei als etwa in Deutschland und Patriotismus intensiver gelebt würde. Die Arbeit belegt, dass in Südtiroler Musik und Gesellschaft eine differenziertere Auslegung des Heimatbegriffes zu finden ist.